Wenn junge Menschen mehr Hilfe brauchen

Nicht mehr orientierungslos und allein durch den Alltag strudeln: Kinder und Jugendliche, die aus irgendeinem Grund aus der Bahn geworfen worden sind, sollen wieder Halt im Leben finden können.

Um eine Perspektive für die Zukunft zu entwickeln, hilft ihnen das Projekt "Plan haben". Ehrenamtlich stehen dabei den Kindern und Jugendlichen seit neun Jahren Erwachsene als Paten zur Seite - auf freiwilliger, kostenfreier und vor allem auf vertrauensvoller Basis. Dieses Patenschafts-Projekt, das vom Kriminalpräventiven Rat der Stadt eingeführt wurde, ist zur Institution für Schleswig und für die Region geworden. Dass das Projekt auf festen Füßen steht, dafür sorgen im Hintergrund Stadt, Kreis, Kirche und Polizei. Im nächsten Jahr besteht das "Plan haben"-Projekt zehn Jahre - ein Jubiläum, das mit einem themenbezogenen Programm gefeiert werden soll.

Karin Petersen-Nißen, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, und Volker Kumm, stellvertretender Leiter des Polizeibezirksreviers, kündigten gestern vor der Presse ein Sommerfest zum zehnjährigen Bestehen auf den Königswiesen an. Es soll am 4. Juli 2010 stattfinden. Dabei will der Bischof die Predigt während eines Festgottesdienstes halten. Auch ein "Kinotag" ist im Jubiläumsjahr für den Oktober eingeplant.

Derzeit sind 30 Paten im Einsatz. Insbesondere weitere männliche Paten werden noch gesucht. Die Paten nehmen sich Zeit für Kinder und Jugendliche. Wie das in der Praxis abläuft, schildern Diplom-Sozialpädagoge Johannes Merkel vom Kreisjugendamt und Reinhard Hübner, Diplom-Psychologe beim Diakonischen Werk. Kinder und Jugendliche entscheiden sich auf jeden Fall freiwillig für ihren Paten, betonen sie. So wird nach zwei Monaten des gegenseitigen Kennenlernens ein "Ehrenvertrag" geschlossen: Beide Seiten verpflichten sich, offen und ehrlich miteinander umzugehen. Der Pate hilft, dass es in Familie und Schule wieder bergauf geht. Häufig seien daraus feste Freundschaften entstanden.

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